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'n Finnelkind? Niederdeutscher Schwank in 4 Akten von Michael Schönfeld Neu Wulmstorf im Mai 2003

Ein Säugling wird auf dem Bauernhof der Familie Krüger zum Babysitting abgelegt. Weil ein Brief, in dem dies angekündigt wurde, erst verspätet zugestellt wird, dann auch noch verlegt wird, ergeben sich ein paar Verwicklungen, in dem das Hausmädchen Lieschen verdächtigt wird, ein uneheliches Kind heimlich mitgebracht zu haben. Tatsächlich gehört das Baby aber ihrer Schwester Lisa, die eine Briefbekanntschaft zum ersten Mal treffen möchte und daher das Baby in die Obhut ihrer Schwester gibt. Diese Briefbekanntschaft ist ein Maler, der als unehelicher Sohn der Bauersfrau Bertha unerkannt in Buxtehude lebt. Hier malt er dem Bauern Wilhelm Krüger ein Porträt, das dieser seiner Frau Bertha zum dreißigsten Hochzeitstag schenken will. Der Knecht Hannes ist vernarrt ist das alte, aus dem 17. Jahrhundert stammende, Lied ”As Buurlala“. Das Lied vom Buurlala zieht sich wie ein roter Faden durch das Stück.
Widmung Für Ernst Wullner, meinem Lehrer in der 3. Und 4. Volksschulklasse in Elstorf. Bei ihm habe ich das Lied "As Buurlala" gelernt.
und
für meinen Sohn Julian, dem ich das Lied "As Buurlala" als Kind immer wieder vorsingen sollte, weil er es so schön traurig fand.
sowie
für die Laienschauspielgruppe des Männergesangvereins M.G.V. Germania e.V. von 1885 in Elstorf, die unter Leitung von Annegrit Meyer schon viele Jahre mit ihren Aufführungen zur Adventszeit den Elstorfern einen vergnüglichen Abend bereitet haben und hoffentlich noch lange aktiv sind.
Bühnenbild Die Diele eines Bauernhauses. Eine Tür führt zur Küche. Eine Tür führt auf den Hof hinaus. Ein Tisch mit einer Bank und zwei Stühlen Stuhl stehen an der Stirnseite. An einer Wand sind Bilder aufgehängt. Eins zeigt das Porträt der Bäuerin in jungen Jahren. Vor der Wand steht eine Anrichte oder Sekretär. Darauf stehen Kaffegeschirr und ein Glas mit kandierten Früchten. Neben der Haustür ist eine Garderobe mit Arbeitskleidung. Ein Reisigbesen lehnt an der Wand daneben.
Mitspieler In der Reihenfolge ihres Auftritts.
Wilhelm (Willy) Krüger, der Bauer Er fährt häufig nach Buxtehude in die Stadt, um einem Maler Modell zu sitzen. Das Bild ist als Geschenk für den 30. Hochzeitstag mit seiner Frau Bertha gedacht. Diese Heimlichtuerei bringt ihn in Verdacht, eine außereheliche Verbindung zu haben, die ein Kind hervorgebracht hat.
Hannes, der Knecht Er ist vernarrt in das Lied As Buurlala und singt es wo er geht und steht. Er hilft dem Bauern, sein Geheimnis zu hüten. Die Arbeit hat er nicht gerade erfunden.
Lieschen Müller, die Schwester von Lisa und Tante des "Findelkinds". Sie ist als Magd auf dem Hof beschäftigt. Sie ist heimlich in Klaus, den Bauerssohn verliebt. Erst am Vorabend ist sie von einer 4-monatigen Ausbildung zur Haushaltshilfe zurückgekommen. Auf sie fällt Verdacht, das Kind während ihrer Abwesenheit bekommen zu haben und es heimlich mitgebracht zu haben.
Karl Brinkmann, Maler Ist der uneheliche Sohn der Bäuerin und der Auserwählte der Kindsmutter Lisa. Er malt ein Porträt des Bauern für dessen Hochzeitstag. Er trägt einen Bart und hat den gleichen Leberfleck am Hals, wie Bertha.
Bertha Krüger, die Bäuerin Eine resolute Frau mit moralischen Prinzipien, obwohl sie selbst in jungen Jahren ein uneheliches Kind hatte, das von ihrem Vater zur Adoption weggegeben wurde. Just dieser Sohn ist der Maler, der den Bauern malt. Sie bringt mit ihrem detektivischen Gespür und ihren Verdächtigen den ganzen Hof in Aufruhr.
Klaus Krüger, der Bauerssohn Ist verliebt in Lieschen, traut sich aber nicht, ihr das zu gestehen. Auch er gerät in Verdacht, Vater des Findelkinds zu sein
Briefträger Hat es immer eilig und gibt den verspäteten Brief an Hannes.
Lisa Müller, die Mutter des Säuglings. Als ledige Mutter auf Freiersfüßen bittet sie Ihre Schwester Lieschen, die Magd auf dem Hof ist, in einem Brief darum, einen Tag auf das Kind aufzupassen, damit sie zu einem Rendezvous mit ihrem Auserwählten fahren kann, um ihn näher kennenzulernen.
Busfahrer Gestattet Lisa, das Kind zum Hof zu bringen, während der Bus wartet, drängt dann aber zur Weiterfahrt, um seinen Fahrplan einzuhalten.
Anna Neumann, eine Nachbarin Sie ist eine neugierige Person und bringt die Neuigkeit vom "Familienzuwachs" zur Standesbeamtin, die ihre Schwägerin ist.
Tille Meyer, die Bäckersfrau Kommt mit ihrem Brotwagen weit rum. Sie erzählt der Bäuerin vom Wilhelms Rumtreiberei im Künstlerviertel von Buxtehude.
Karla Neumann, Standesbeamtin Als Amtsperson ist sie an der Aufklärung der Herkunft des Findelkindes bemüht und möchte das Kind ins Waisenhaus bringen lassen. Sie weiß vom Hörensagen von der Vergangenheit der Bäuerin.
As Buurlala Eine Volksweise aus dem 17. Jahrhundert 1. As Buurlala geboren weer Do weer he noch so lütt. Sien Moder nehm em woll op den Arm Un legg em in de Wegg so warm. Refrain: Deck mi to, seggt he. Deck mi to, seggt he. Deck mi to, seggt Buurlala.
2. As Buurlala na School hen müß, Do weer he noch so dumm. Er wüss nix vun worüm, woans, Verleet sik heel op Hans und Franz. Segg mi to, seggt he. . .
3. As Buurlala ranwussen weer, En staatschen Kerl weer he. Sien Haar weer dicht an'n Kopp afschoorn, De Kragen reck em bet över de Ohrn. Steiht mi goot, seggt he. . .
4. As Buurlala op Posten stünn, Woll mit sien Scheetgewehr. Do keem en Keerl ut Dänemark her, De wull gern weten, wo Düütschland weer. 'K scheet di doot!, seggt he. . .
5. As Buurlala nu starven wull, Ganz muksmuusstill he leeg. De Öllern stünnen an sien Graff, Und wischen sik de Tranen af. Weent man nich!, seggt he. . .
6. As Buurlala nu storven weer, Bi Petrus klopp he an. Och Petrus, leve Petrus mien, Ik müch so gern in'n Himmel sien. Maak mi op!, seggt he. . .
7. As Buurlala in'n Himmel weer, Uns Herrgott schnack to em, to em. Na Buurlala, wo gefallt dat di, Hier baven in den Himmel bi mi? Na, dat geight, seggt he. . .
Vertrieb des Manuskripts bei Plausus Theaterverlag.
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